Malz­her­stel­lung vom Acker bis in den Brau­kes­sel — Teil 1  Am Anfang ist die Gers­te 

Inspi­riert von dem Gedan­ken der regio­na­len Ver­sor­gung mit Roh­stof­fen und dem Bezug von regio­na­ler Brau­gers­te (Ver­lin­kung zum Blog­bei­trag mit Jan Wit­ten­berg) kann der Gedan­ke zu die­sem Pro­jekt. Wir möch­ten auf einer klei­nen Flä­che an der Braue­rei einen Acker vor­be­rei­ten, Brau­gers­te anbau­en, die­se nach der Ern­te die Gers­te zu Malz ver­ar­bei­ten und aus dem Malz ein Bier brau­en. Also Spa­ten in die Hand und los:

Wer Gers­te säen möch­te braucht einen Acker. Die­sen haben wir auf unse­rem Gelän­de der Brauma­nu­fak­tur aus einem Stück Wie­se mit Spa­ten, Har­ke und Mus­kel­schmalz her­ge­stellt. Hän­disch wur­den mög­lichst vie­le Wur­zeln aus dem Boden ent­fernt. Natür­lich blei­ben auch vie­le Wur­zel­rück­stän­de im Boden was die ers­ten Fra­gen auf­wirft. Schafft es die Gers­te gegen das Unkraut anzu­wach­sen? Wie oft müs­sen wir wohl mit der Hacke nachhelfen?

Als Brau­gers­te wer­den Gers­ten­sor­ten ange­baut die sich beson­ders gut zum Ver­brau­en eig­nen. Prin­zi­pi­ell wer­den die Brau­gers­ten in Som­mer- und Win­ter­brau­gers­te auf­geilt. Die Som­mer­brau­gers­te wird Früh­jahr aus­ge­sät und macht den größ­ten Teil der genutz­ten Brau­gers­ten aus. Die Win­ter­brau­gers­te wird im Herbst aus­ge­sät, ist frost­hart und hat somit die dop­pel­te Stand­zeit auf dem Acker.
Für unser Pro­jekt haben wir uns für eine Win­ter­brau­gers­te ent­schie­den. Die­ses Jahr war das Früh­jahr sehr tro­cken. Die Idee ist, dass die Win­ter­brau­gers­te im feuch­te­ren Herbst und evtl. auch Win­ter wach­sen kann und nicht so stark mit Tro­cken­heit im Früh­jahr zu kämp­fen hat. Ein wei­te­res Argu­ment für die Win­ter­brau­gers­te war, dass wir im Früh­jahr mehr mit Brau­en beschäf­tigt sind als im Herbst und somit weni­ger Zeit für die­ses Pro­jekt auf­brin­gen können.

Aus­ge­sät haben wir die Sor­te Far­go am 26.09.22. In Rei­hen­ab­stän­den von ca. 12 cm und einer Tie­fe von 2cm. Berech­net sind 300 Körner/m², also alle 2,5cm ein Korn. So weit die Theo­rie, denn beim Aus­sä­en per Hand rut­schen doch ein paar mehr Kör­ner durch als geplant.